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Nationalversammlung in der Paulskirche I musstewissen Geschichte | MrWissen2go Geschichte | Terra X | YouTubeToText
YouTube Transcript: Nationalversammlung in der Paulskirche I musstewissen Geschichte
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This content details the formation, work, and ultimate failure of the first all-German parliament, the National Assembly in Frankfurt, which aimed to establish fundamental rights and a constitution for a unified Germany.
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In diesem Video beschäftigen wir uns mit dem ersten gesamtdeutschen Parlament,
mit der Verfassung, die es ausarbeitet und mit seinem gewaltsamen Ende.
Eben alles, was du wissen musst.
Herzlich willkommen in der Frankfurter Paulskirche,
wo sich die deutsche Nationalversammlung trifft.
Dass man in einer Kirche zusammenkommt,
sieht man nicht so unbedingt auf den ersten Blick,
denn die Orgel ist mit einem Bild und mit Kränzen verhängt.
Es handelt sich um die Reichsgöttin Germania.
Vor dem Altar hängt ein Vorhang mit einem Bild des deutschen Reichsadlers.
Hier ist das Präsidium mit dem Präsidenten, der die Sitzungen leitet,
und hier steht das Rednerpult,
von dem die Abgeordneten zu ihren Kollegen sprechen.
Im halbrunden Plenum nehmen die Parlamentarier Platz.
Hier und hier und da sitzen die Zuschauer.
Ich weiß nicht, vielleicht erinnert euch das ja an irgendwas.
Auf dem Höhepunkt der Revolution von 1848,
hier der Link zu dem Video, wenn ihr oben auf das "i" klickt,
wählen die Bürger in allen deutschen Staaten ein gemeinsames Parlament.
Diese Nationalversammlung hat zwei Aufgaben:
Erstens, die Grundrechte der Deutschen festzulegen
und zweitens, eine Verfassung auszuarbeiten
und sie zu erlassen.
Die knapp 600 Abgeordneten
schließen sich zu verschiedenen Fraktionen zusammen.
Je nachdem, ob sie die gleichen politischen Ziele haben
oder eine ähnliche Weltanschauung.
Gemeinsam können sie mehr durchsetzen und mehr Arbeit bewältigen.
Schauen wir uns mal an, welche Gruppen sich da so bilden.
Übrigens: Die Fraktionen sind nach den Orten benannt,
wo sie sich immer treffen.
Also wundert euch nicht, wenn es etwas komisch klingt.
Da gibt es die Konservativen,
die eigentlich keine neue Verfassung wollen,
sondern dafür sind, dass wie bisher souveräne Fürsten regieren
und sich in bestimmten Fragen absprechen.
Da gibt's andererseits Abgeordnete,
die eine deutsche Republik gründen wollen
und die einen Kaiser nur noch in dem Sinn haben wollen,
wie es etwa die Queen heute in England ist.
Ohne wirkliche Macht.
Eine ziemlich große Gruppe Abgeordneter tritt dafür ein,
dass das Parlament die Gesetze erlassen soll,
aber nicht die Regierung wählt.
Wieder eine andere wünscht sich eine parlamentarische Monarchie,
in der der Herrscher stärker kontrolliert wird.
Diese Fraktionen setzen sich im Parlament als ein Block zusammen.
Und je nachdem, wo die Gruppe sitzt,
wenn man vom Rednerpult auf die Versammlung schaut,
nennt man sie politisch links oder politisch rechts.
Daher kommt das, wenn man die Politik so einteilt.
Kennt man ja auch heute noch.
Am 28. Dezember 1848 einigen sich die Abgeordneten
auf die künftigen Grundrechte der Deutschen.
Zum ersten Mal wird beschlossen,
dass für die deutschen Bürgerinnen und Bürger Rechte gelten sollen.
Jeder darf zum Beispiel frei entscheiden, wo er wohnen will.
Der Adel wird als Stand aufgehoben,
für alle Leute gilt das Gesetz in gleicher Weise.
Die Freiheit der Person ist unverletzlich.
Der Staat darf einem also nicht einfach Gewalt antun.
Die Todesstrafe wird tatsächlich abgeschafft.
Und die Folter auch.
Wohnungen dürfen nicht einfach so durchsucht werden.
Es herrscht Meinungsfreiheit.
Jeder darf und kann sagen, was er will.
Jeder darf seinen Glauben frei wählen.
Die Wissenschaft ist frei und der Staat darf auch nicht kontrollieren,
was an den Universitäten gelehrt wird.
Die Deutschen dürfen sich jederzeit friedlich
und ohne Waffen zu tragen versammeln.
Vereine dürfen gebildet werden,
ohne dass der Staat etwas dagegen tun kann.
Niemandem darf sein Eigentum weggenommen werden.
All diese Grundrechte gelten heute noch in der Bundesrepublik Deutschland.
Sie stehen, das wisst ihr wahrscheinlich, im Grundgesetz.
Bei den Bürgerrechten ist man sich ziemlich schnell einig.
Darüber, wie der künftige deutsche Nationalstaat aufgebaut sein soll,
da wird viel mehr gestritten.
Am Schluss einigt man sich darauf,
dass Deutschland eine konstitutionelle Monarchie mit Gewaltenteilung wird.
Das bedeutet, dass es an der Spitze des Staates
einen Kaiser gibt, der dieses Amt von seinem Vater erbt.
Der Kaiser ernennt die Regierung.
Aber: Die Regierung kann nicht einfach machen, was sie will.
Sie wird vom Reichstag kontrolliert.
Im Reichstag, im Parlament gibt es zwei Häuser.
Das Staatenhaus, wo die Vertreter der Länder sitzen
und das Volkshaus, in dem die Abgeordneten sitzen,
die jeder Mann ab 25 Jahren wählen darf.
Gemeinsam erlassen diese beiden Häuser Gesetze
und sie stellen auch das Budget auf.
Sie bestimmen also, wieviel Geld die Regierung bekommt
und was sie damit machen darf.
Für Streitfragen, wie die Verfassung richtig angewendet werden muss,
gibt es ein Reichsgericht.
Die drei Gewalten, Legislative, Judikative und Exekutive
sind also getrennt.
Wer dazu noch mal was nachsehen will,
der findet alles, was er wissen muss und wissen will,
wenn er oben auf das "i" klickt.
Also schaut da auf jeden Fall mal rein.
Die alles entscheidende Grundfrage ist aber,
welche Länder alle zum künftigen Deutschland gehören sollen.
Man unterscheidet die kleindeutsche und die großdeutsche Lösung.
"Kleindeutsch" bedeutet, dass Österreich nicht Teil des neuen Staates wird.
"Großdeutsch" bedeutet, dass Österreich mit dabei ist.
Auf der Karte kann man das Problem gut erkennen.
Wir sehen: Österreich ist ein Land, in dem viele Völker leben.
Deutsche, Ungarn, Tschechen, Italiener, Slowaken und so weiter und so fort.
In einen deutschen Nationalstaat passt das Land nicht so wirklich gut rein.
Andererseits kamen seit Jahrhunderten die deutschen Kaiser
aus dem österreichischen Geschlecht der Habsburger.
Und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation
wurde von Prag oder von Wien aus regiert.
Am Ende wird einfach abgestimmt
und es gibt eine ganz knappe Mehrheit für die kleindeutsche Lösung.
Also bietet man dem König von Preußen, Friedrich Wilhelm IV.,
die Kaiserkrone des Deutschen Reiches an.
Die Revolution scheint am Ziel.
Aber Friedrich Wilhelm IV. will nicht.
Er sagt, Untertanen können keine Krone vergeben.
Auf gut Deutsch: Er ist von Gottes Gnaden Herrscher
und nicht, weil irgendeine Volksversammlung das so beschließt.
Wie sehr sich der König bevormundet fühlt,
sieht man daran, dass er die Krone auch als Hundehalsband bezeichnet,
an dem man ihn herumführen will.
Das ist ein ziemlicher Hammer, oder?
Ein ganzes Jahr lang wird rumverhandelt
und dann sagt der preußische König: "Nö, mit mir nicht."
Aber die Abgeordneten geben nicht klein bei.
Sie schaffen es tatsächlich, dass sich 28 deutsche Staaten
hinter die neue Verfassung stellen.
Die kleinen Staaten zwar, aber immerhin.
Auch in den größeren und großen Staaten
machen jetzt die dortigen Parlamente Druck.
Selbst in Preußen stimmen die Abgeordnetenkammern
für die Annahme der Reichsverfassung.
Aber die Regierungen der Länder
berufen die jeweiligen Abgeordneten aus Frankfurt ab.
Zuerst Österreich, dann Preußen, Sachsen, Hannover, Baden.
Die ungefähr 100 Abgeordneten, die übrig bleiben,
müssen auch noch fliehen.
Denn Preußen will das Parlament jetzt mit Militärgewalt auflösen.
Vom preußischen Herrscher, König Friedrich Wilhelm,
ist noch ein Satz überliefert, der nun grausame Wirklichkeit wird.
Das Parlament flieht nach Stuttgart,
wird aber dann dort vom württembergischen Militär aufgelöst.
Zwar gehen Tausende Menschen auf die Straßen,
um für die Verfassung zu protestieren,
aber gegen die Gewehre haben sie keine Chance.
Österreich wird wieder ein absolutistischer Staat.
In Berlin löst der König die preußische Nationalversammlung auf,
40.000 Soldaten besetzen die Stadt.
In Sachsen, im Rheinland, in der Pfalz und Baden
schießt das preußische Militär Aufstände nieder.
Die Armee, die die Bürger in der Pfalz zur Verteidigung der Revolution aufstellen,
muss am 23. Juli 1849 in der Festung Rastatt kapitulieren.
Tausende Liberale und Demokraten werden verhaftet oder hingerichtet.
Noch mehr verlassen ihre Heimat und fliehen zum Beispiel nach Amerika.
In einzelnen deutschen Ländern drehen die Herrscher die Uhren zurück.
Parlamente werden aufgelöst oder ihrer Kompetenzen beraubt,
Verfassungen werden aufgehoben.
Auch die Grundrechte, die das Parlament in der Paulskirche beschlossen hat,
gelten nicht mehr.
Die Revolution von 1848/49 scheitert.
Warum?
Das erklären wir im nächsten Video.
Wenn ihr zu diesem Video noch Fragen habt,
dann postet sie gerne unten in die Kommentare
und, das sag ich immer wieder, aber man kann's nicht oft genug sagen:
Wenn ihr diesen Kanal abonniert, verpasst ihr künftig kein Video mehr.
Würde mich freuen.
Danke euch fürs Zuschauen, bis zum nächsten Mal.
Untertitel im Auftrag des ZDF für funk, 2017
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